In sporadischen Abständen trifft sich die Chronikgruppe in unserem Vereinsräumen,
Am Bahnhof 6 in 17039 Neddemin
Jeder Interessent ist Herzlich Willkommen
Neddeminer Dorfgeschichten - Folge - 2 -
Ende……….und auch ein Neubeginn!
Das Gutshaus ist heute noch gut erhalten, es
wurde 1880 gebaut. Im Jahr 1912 erwarb der
letzte Gutsbesitzer von Neddemin,
Dr. jur. Otto von Eynern das Gut, mit einer
Gesamtfläche von 842 ha.
1912 kaufte der Jurist Dr. Otto von Eynern das Gutshaus in Neddemin. Er soll, wie Ortschronisten herausgefunden haben, wunderbar Klavier gespielt, von der Landwirtschaft aber überhaupt keine Ahnung gehabt haben. Erzählt wird außerdem, dass der Gutsherr, dem auch ein Haus in der Rosenstraße in Neubrandenburg gehört haben soll, sein Besitz vertrank. Das Gut wurde am 12.Juli1935 an die Deutsche Ansiedlungsbank Berlin für 625.000,00 RM verkauft.
(Auszug aus dem Buch von Helmuth Borth: „Schlösser, die am Wege liegen“)
Es war das Jahr 1936. Die Felder lagen still unter dem weiten Himmel, doch in den Herzen vieler Menschen regte sich Hoffnung.
Die Deutsche Ansiedlungsgesellschaft hatte zuvor den Besitz des Gutsherrn, Dr. Otto von Eynern, übernommen und begann die Flächen an Landarbeiter und Bauern zu verkaufen. Die neuen Siedler kamen aus verschiedenen Regionen-viele aus dem heutigen Polen, aus Schlesien, Ostpreußen usw.
Nach der Übergabe des Gutes, plante man die Schaffung von 28 Neubauernstellen.
Es begann eine neue Ära für unser Dorf. Meine Eltern gehörten auch zu jenen, die damals Land kauften – ein Stück Boden, das nicht nur Ackerfläche war, sondern der Grundstein für eine neue Existenz.
In dem Herrenhaus war die Einrichtung einer Schule vorgesehen, was offenbar auch 1937 realisiert wurde. Bei den Recherchen der Chronikgruppe gab es Unstimmigkeiten, stimmt das Jahr 1937, als Schulbeginn? Meine Schwester Gerdalinde behauptete, sie wäre schon 1936 ins Gutshaus zu Schule gegangen. Vielleicht kann einer von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser heute „Licht ins Dunkel“ bringen.
Ich erinnere mich an spätere Erzählungen meiner Eltern, wie schwer die Anfänge waren und wenn ich heute daran denke, dass mein Vater zu der Zeit – also 1938 – gerade erst 30 Jahre und meine Mutter 25 Jahre alt war, dann könnte ich heute noch vor Stolz platzen.
Sie erzählten von der ersten Kartoffelernte, die noch vor Wintereinbruch geschafft werden musste, weil – die meisten Bauern – sich Helfer aus der Stadt holten. Gern erzählten sie auch von dem gemeinsamen Schlachten und das Treffen an den kalten Winterabenden in der warmen Küche, wenn sich einige Frauen zum „Federn schleißen“ trafen und die Männer die Erfahrungen aus ihrer Arbeit austauschten. Auf dem Kohleherd stand immer – Sommer und Winter eine weiße Emaillekanne mit Gerstenkaffee (Muckefuck).
Es war nicht leicht, aber der Anfang war gemacht.
Damit Sie wissen wer für Sie schreibt:
Heidrun Stach, geb. Bütow
Neddeminer Dorfgeschichten Folge – 1-
Ein Blick zurück – und nach vorn
Liebe Leserinnen und Leser,
mein Name ist Heidrun Stach, ich bin in diesem Dorf geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen und bis zu unserer Hochzeit habe ich auch hier gewohnt, Von Gründung an, bin ich Mitglied der „Neddeminer Dorfgemeinschaft“ e.V. Mit großer Freude habe ich die Aufgabe übernommen, in den kommenden Ausgaben unserer Heimatzeitung Geschichten aus unserem Dorf zu erzählen – Geschichten, die bislang vielleicht nur in unserer Chronik in Kurzform festgehalten wurden, aber es verdienen, ausführlicher und lebendiger erzählt zu werden.
Warum das Ganze? Weil Erinnerungen nicht nur bewahrt, sondern auch geteilt werden sollten. Weil unser Dorf mehr ist als Zahlen und Daten – es lebt durch die Menschen, ihre Erlebnisse, ihre Eigenheiten und ihren Zusammenhalt. Und weil ich glaube, dass jede kleine Anekdote ein Stück Identität ist, das uns verbindet.
In dieser Serie möchte ich Ihnen bekannte und weniger bekannte Episoden aus unserer Dorfgeschichte näherbringen: mal heiter, mal nachdenklich, mal überraschend. Vielleicht erkennen Sie sich in der einen oder anderen Geschichte wieder – oder entdecken etwas ganz Neues.
Ich lade Sie herzlich ein, mit mir auf diese Reise zu gehen. Und wer weiß – vielleicht haben auch Sie eine Geschichte, die erzählt werden möchte? Herzliche Grüße Heidrun Stach
1.Präsentation der Dokumente zur Chronik!
Neues aus der Chronik-Gruppe
Heidrun, Matthias und Hartmut fahren am 13.10.2021 zum Landeskirchenarchiv Schwerin, um die letzten 60 Akten nach neuen Erkenntnissen zu durchsuchen. Vielleicht können wir in naher Zukunft schon eine Coveridee für die Buchform unsere "Chronik zu Neddemin" präsentieren.
Wer Material zur Neddeminer Dorfgeschichte besitzt und dieses für einen guten Zweck abgeben möchte, wenndet sich bitte an Hartmut Gnad. Wir sind dankbar für jegliche Information. Alles wird in einem Chronikregister abgelegt und bleibt der Nachwelt erhalten. Also meldet euch, wir kommen vorbei.
Was macht die Neddeminer Chronik-Gruppe ?
Die Chronikgruppe ist eine "Tochtergesellschaft" des Dorfvereins. Sie ist eine Gruppe von interessierten Personen, welche sich mit Gegenwart und Vergangenheit des Dorfes Neddemin auseinandersetzt. Im Blickpunkt der Betrachtungen sind nicht nur Objekte und Geschichten, sondern ganz bewusst auch Personen. Zusammenfassend arbeiten wir Themen der Dorfgeschichte auf und stellen diese in geeignetem Rahmen vor……
Eine Neddeminer Chronik muss her – das war schon Aufgabe im Sozialismus, wo emsige Parteigenossen einen Teil der Neddeminer Chronik erstellten, die aber der heutigen Chronik-Gruppe, entstanden aus der Neddeminer Dorfgemeinschaft e.V., doch Zugute kommt; ist doch die Zeit der DDR dort sehr gut präsentiert.
Angefangen zu arbeiten hat die Gruppe 2017, in verschiedenen Konstellationen und mit verschiedenen Mitgliedern. Die heutige Gruppe besteht aus 5 Personen.
Am Anfang stand die Frage, wie setzen wir unsere Ideen zum Erstellen einer ganzheitlichen Chronik bis zur Gegenwart um.
Themen, wie Besiedlung des Tollensetal, Gründung von Neddemin, Mittelalter, Zeit der Industrialisierung, Zeit des Nationalsozialismus, Gründung der DDR und damit Gründung der LPG in Neddemin, die Zeit des Sozialismus, MfS in Neddemin, die Wende und nicht zuletzt die Entwicklung unseres Dorfes im Kapitalismus bis zur heutigen Zeit, standen auf der Agenda.
Hier war Recherche angesagt. Wo bekommen wir die nötigen Informationen her und wie setzt man diese in die Form einer Chronik um? Viele Aktivitäten wurden ehrenamtlich umgesetzt. Darunter waren zu Beispiel:
§ - Gespräche mit Einwohnern der Gemeinde Neddemin,
§ - Recherchen im Lager Fünfeichen,
§ - Recherchen im Stadtarchiv Neubrandenburg,
§ - Recherchen im Museum der Stadt Neubrandenburg,
§ - Recherchen im Landesarchiv Schwerin
§ - Recherchen im Kreisarchiv Neustrelitz
§ - und vieles andere mehr…….
Nach vielen Stunden und einigen Jahren später konnten die Mitglieder der Neddeminer Chronik-Gruppe doch ein erstaunliches Potenzial an geschichtlichen Erkenntnissen vorweisen. Um eine Zwischenbilanz zu ziehen und dem Dorf die bis zum damaligen Zeitpunkt erbrachten Leistungen vorzustellen, wurde eine Vernissage geplant. Im Beisein der örtlicher Politiker und Volksvertreter wurde diese Ausstellung eröffnet und gewürdigt. Einige Zeit war diese Ausstellung für die allgemeine Bevölkerung zugänglich. Wer die Ausstellung im Dorfgemeinschaftshaus besuchte, konnte angesichts von 13 mit Geschichte vollgepackten Tafeln schon mal das Gefühl für Zeit vergessen. Viele Menschen aus Neddemin und Umgebung haben das Angebot genutzt, durch die Bilderausstellung zu gehen. An vielen Tischen wurde durch Ordner geblättert, geklönt und in Erinnerungen geschwelgt. Heute stehen diese Tafeln nun hinter verschlossenen Türen und stauben so vor sich hin.
Wir als Chronik-Gruppe Neddemin haben uns eigentlich zur Aufgabe gemacht, dieses erarbeitete Wissen über die Geschichte unseres Dorfes weiter zu vervollständigen, in einer Buch-Chronik zusammen zu fassen und zu veröffentlichen. Daran arbeiten wir.
Wir sind interessiert, mit Menschen zu sprechen, die uns was erzählen können, über die Vergangenheit unseres Heimatdorfes Neddemin, die uns mit Material, wie Fotos, Dokumente, Zeitungsausschnitte usw. auf spannende Spuren bringen, die wir weiter verfolgen können. Sie sind herzlich Willkommen in unserer Chronik-Runde.
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